Seit kurzem ist eine Kollegin aus dem Iran unser Mitglied, die in ihrer sportjournalistischen Arbeit sehr erfolgreich ist, aber in den letzten Monaten auch vieles durchzumachen hatte - Saeedeh Fathibadi, 37, aus Teheran, kam sozusagen vom iranischen Gefängnis in die Freiheit nach Wien. Die Freie Journalistin, die für die BBC und "Iranwire" arbeitet, war im Oktober 2022 - wie drei ihrer Kollegen auch - arrestiert worden, weil sie sich erlaubt hatte, einen Artikel "Defending Freedom of Journalism" (Verteidigung der Freiheit im Journalismus) für die AIPS Awards einzureichen. Das Regime forderte sie auf, diesen Artikel von der Website ihrer Agentur zu nehmen und die Einreichung für die AIPS Awards zurückzuziehen. Das hat Saeedeh nicht gemacht. Und musste dafür sechs Wochen lang hinter Gitter. Wir haben die Kollegin, die nun mit ihrem (iranischen) Ehemann in Wien lebt, und Payam Younesipour, den Leiter des Wien-Büros von "Iranwire", getroffen. "ich bin froh, in Österreich und bei meinem Mann zu sein", sagt Fathibadi, die übrigens mit ihrem Bericht bei den AIPS Awards in der Print-Kategorie den weltweit vierten Platz holte und die beste Einreichung Asiens war. Für ihren mutigen Artikel bekam sie von der AIPS auch einen Special Award. "Leider konnte ich nicht persönlich zur Ehrung im Mai nach Seoul reisen, aber ich freue mich über diese Auszeichnung." Freilich: Ihre Familie ist nach wie vor im Iran, und ganz so frei ist Saeedeh auch hier in Wien nicht, weil sie von den Behörden ihres Heimatlandes genauestens beobachtet wird. Wir freuen uns aber, dass Saeedeh jetzt, mit Unterstützung ihres iranischen Kollegen Payam, in Wien und in Sicherheit ist. "Ich will jetzt deutsch lernen und meine nähere Zukunft in dieser schönen Stadt verbringen."
Foto: Die mutige Journalistin Saeedeh Fathibadi mit ihrem iranischen, in Wien lebenden Kollegen Payam Younesipour (links) und SMA-Generalsekretär Joe Langer - @joe