Infantino: "Eine Millarde Dollar für Afrikas Fußball"

Infantino2Der Stargast kam noch vor der eigentlichen Eröffnung des 83. AIPS-Kongresses nach Budapest. Gianni Infantino, Präsident des Weltfußball-Verbandes FIFA, sprach im feudalen Hotel Corinthia eine Stunde lang über Image, die Pläne und Visionen. "Die FIFA muss sich weltweit noch mehr öffnen", meinte der 49-Jährige im Gespräch mit AIPS-Präsident Gianni Merlo (im Bild links - Foto: Langer). Der Halb-Italiener und Halb-Schweizer kam direkt vom Kongress des CAF (Afrikas Fußball-Verband) in Ungarns Hauptstadt und erklärte: "Wir wollen den afrikanischen Fußball auf einen besseren Level bringen. Dafür wird die FIFA eine Millarde Dollar in  die Infrastruktur und neue Stadien stecken." Auch die Referees sollen Profis werden und beim Weltverband angestellt sein. Was Infantino noch alles sagte und vorhat - bitte klicken auf "Weiterlesen" ...

 

Er, Infantino, wünsche sich ein besseres Verhältnis der FIFA zu den Medien. Er sei bemüht um ein besseres Image der FIFA, die in den letzten Jahren von Korruption und sonstigen Wirren geprägt war. "Vor vier Jahren, als ich Präsident wurde, wollte niemand Partner der FIFA sein. Heute sieht es schon wieder anders, besser, aus." Der Kampf gegen Korruption, gegen Rassismus und für bessere Chancen für alle stünde im Vordergrund. "Bei der WM 2018 in Russland waren sechs der acht Teams im Viertelfinale Europäer, zwei aus Südamerika. Wir wollen, dass sowohl auf Klub- als auch Nationalteam-Ebene viel mehr Mannschaften Chancen auf den Gewinn von großen Titeln bekommen." Freilich, es hört sich alles gut an, was der kahlköpfige Gianni da so vorhat. Ob das alles auch realistisch umzusetzen ist, bleibt abzuwarten und ist höchst zweifelhaft.

Infantinis Gedanken und Pläne über ...

  • Korruption und Wettbetrug: "Matchfixing ist keine Unsportlichkeit, sondern ein Verbrechen. ich werde dagegen mit aller Macht einschreiten. Korruption und Matchfixing bringen den Verbrechern Geldmittel, die sie dann in Drogenhandel und andere kriminelle Energien investieren."
  • Rassismus und Hooligans: "Überall in unserer Gesellschaft gibt es Kameras. In Banken, Metrostationen, überall. Auch in den Stadien, und das wissen diese Leute. Ich bin bei rassistischen Verfehlungen und Auswüchsen von Hooligans dafür, dass man sie aus den Stadien aussperrt. Und zwar lebenslang."
  • Spieler-Manager: "Wir müssen ein Lizenzierungssystem einführen. Es kann nicht mehr sein, dass ein Vater, Onkel oder Bruder eines Spielers zugleich sein Manager ist. Auch die Provisionen gehören gesenkt. Wenn ein Spieler um 100 Millionen Dollar verkauft wird und der Manager 15 Prozent bekommt, sind das 15 Millionen. Das ist eindeutig zuviel."
  • Frauenfußball: "Wir hatten eine großartige WM 2019 in Frankreich. Frauen-Fußball ist ein echter Sport. Von der Technik und der Physis der Spielerinnen her. Das sage ich nicht nur, weil ich vier Töchter habe und ich ansonsten nicht mehr zuhause schlafen dürfte, nein - die FIFA wird in den nächsten Jahren viel Geld in die Entwicklung des Frauenfußballs stecken."

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