Ernst Happels Ruf war falsch – zu dieser überraschendenErkenntnis kommt die Reportage „Als Jose Mourinho noch Österreicher war“ von Martin Unger (ORF). Unger wurde für diesen Film mit dem Gesamtsieg des Sports Media Austria Preis für Sportjournalisten, presented by Coca-Cola ausgezeichnet. Zum Abschluss der Jahrestagung von Sports Media Austria, bei der auch Sportminister Gerald Klug zu Gast war, wurden am Dienstagabend im Schlosshotel Gabelhofen in Fohnsdorf die Preisträger des Sports Media Austria Journalistenpreis, der bereits seit 2004 vergeben wird und mit insgesamt 5.500,- Euro dotiert ist, geehrt
Der Preis wird in den Sparten Print, Multimedia, TV/Radio und Foto vergeben. Die einzelnen Kategorien sind mit jeweils 1.000,- Euro dotiert, zudem gibt es einen Nachwuchspreis mit 500,- Euro Preisgeld. Die Spartensieger werden durch eine Jury unter Vorsitz von Sports Media Austria-Präsident Michael Kuhn ermittelt, die Generalversammlung wählt aus diesen Gewinnern den Gesamtsieger, der insgesamt 2.000,- Euro erhält.
Den Gesamtsieg 2013 und damit die 2.000 Euro Preisgeld sicherte sich Martin Unger vom ORF für seinen Beitrag "Ernst Happel - als Jose Mourinho ein Österreicher war." aus Anlass des 20. Todestages Happels. Kuhn und Dr. Petra Burger von Coca-Cola gratulierten dem Gewinner. Burger: „Dieser Film ist wirklich interessant und richtig fesselnd, auch ich war begeistert. Es freut mich wirklich sehr, dass sich der Sports Media Austria Journalistenpreis so großartig entwickelt, der Preis ist mittlerweile überaus prestigeträchtig“, sagte Dr. Petra Burger von Coca-Cola bei der Preisverleihung.
Martin Unger: „Happel war nicht der Grantler, für den ihn alle hielten“
Gesamtsieger Martin Ungers Reportage für die ORF-Sendung ‚Sport am Sonntag‘ rückte Happels Ruf posthum zurecht, denn der ‚Wödmasta‘ war offensichtlich nicht der Grantler, für den ihn fast alle hielten. „Ich war mir sicher, dass jeder Interviewpartner von einem grantigen ‚Sturschädel‘ berichten würde. Und als mir die Kickerlegende Turl Wagner, mein erster Gesprächspartner, sagte, wie herzlich und menschlich Ernst Happel war, glaubte ich noch an eine Ausnahme. Doch als einer nach dem anderen – egal ob in Österreich, Deutschland oder den Niederlanden – genau dasselbe erzählte, bemerkte ich, dass der Ruf Happels nicht der Realität entsprach. Ich war begeistert, denn 20 Jahre nach dem Tod von Happel etwas Neues zu entdecken hatte ich nicht erwartet. Scheinbar hat sich Happel diesen Ruf durch den entsprechenden Umgang mit Journalisten geschaffen“, so Unger
Der Gesamtsieger („Das ist mein erster Preis, ich bin sehr glücklich und danke für die Anerkennung“) bedankte sich bei der Preisverleihung bei Hans Hengst, der für ‚Sport am Sonntag‘ die Verantwortung trägt und bei seinem Team: „Für einen solchen Film braucht man Zeit. Ich danke nochmals dafür, dass ich Zeit bekommen habe, um in Ruhe zu recherchieren. Ein großes Dankeschön auch an meinen Kameramann Michael Panhofer und an Sebastian Hennig im Schnitt.“
Weitere Preisträger Wiederstein, Strasser, Reiterer, Pessentheiner
In der Kategorie "Print" gewann Wolfgang Wiederstein von der Tageszeitung DIE PRESSE für seinen Artikel "Fußball - Gefahr der Scheinwelt", Nina Strasser von NEWS für ihr Foto "Im Laster nach London" (es zeigt Österreichs Judo-Doppel-Olympiasieger Peter Seisenbacher mit seinen georgischen Athleten auf der "Reise zu Olympia"), Football-Experte Walter Reiterer mit Christian Gindelhumer für seinen Multimedia-Auftritt NFL-CRUSH (deutschsprachige Website zur NFL) sowie Florian Pessentheiner als Nachwuchs-Sieger für ein "Spinnenfrau am Sand" genanntes Foto zum Beachvolleyball-Turnier in Klagenfurt.
Text:Ronnie Gollatz
Ehrung im Schlosshotel Gabelhofen in Fohnsdorf - von links nach rechts:
Gesamtsieger Martin Unger (TV/Radio), Dr. Petra Burger (Coca-Cola), Nina Strasser (Foto), Michael Kuhn (SMA-Präsident), Christian Gindelhumer und Walter Reiterer (Multimedia), Florian Pessentheiner (Nachwuchs) und Wolfgang Wiederstein (Print).
Alle Fotos von der Tagung: GEPA, Pressberger, Bissuti