Erich Laaser wieder VDS-Präsident

 

LaaserBeim Kongress des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) in Schwerin wurde Erích Laaser (Bild rechts) im Amt des Präsidenten wiedergewählt. Die Vertreter der 21 Landesverbände schenkten dem bisherigen Vorsitzenden unserer Nachbar-Organisation für zwei weitere Jahre einstimmig das Vertrauen. Auch an der Besetzung der übrigen Mitglieder des Präsidiums änderte sich nichts. Hans Joachim Zwingmann und Dr. Christoph Fischer wurden wieder zu Vize-Präsidenten bestellt. Bei der zweitägigen Versammlung, bei der Sports Media Austria durch Schatzmeister Günter Pfeistlinger ertreten war, wurden auch die deutschen Sportjournalisten-Preise in fünf Kategorien vergeben. Auch AIPS-Präsident Gianni Merlo, der Vorsitzende des Weltsportjournalisten-Verbandes, war nach Schwerin gekommen. Lesen Sie nachstehenden Bericht von Patrick Berger (VDS).

 

Kai Pfaffenbach verneigte sich ganz tief vor dem Gewinner. Der Fotograf aus dem hessischen Hanau, der in drei von fünf Kategorien zum „Sportfoto des Jahres 2014“ jeweils mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurde, wollte mit dieser Geste seine lobende Anerkennung für den Serien-Sieger zum Ausdruck bringen. Pfaffenbach verneigte sich vor Sascha Fromm aus Riechheim, der gleich in zwei Kategorien, „Sport Allgemein Action“ und „Portfolio“, vor ihm landete und dazu noch in der Kategorie „Fußball Amateure und Jugend“ den goldenen Finger hatte. „Das war eine große Aktion von Kai Pfaffenbach“, lobte Hans-Reinhard Scheu, der Vorsitzende des VDS-Vereins Baden-Pfalz, „der Zusammenhalt bei den Fotografen ist ganz, ganz toll.“ Ins selbe Horn stieß auch VDS-Geschäftsführerin Ute Maag. „Das ist klasse. Eine wunderbare Geste. Fotografen sind untereinander Konkurrenten. Trotzdem halten sie zusammen und erkennen es neidlos an, wenn andere gewinnen.“

Der 48-jährige Fromm, der als Bildredakteur bei der Thüringer Allgemeineangestellt ist, räumte kräftig ab. Er ist der Meinung, es gebe kein Fotografenglück, sondern nur Geduld und Beharrlichkeit. „Es geht als Fotograf darum, Emotionen einzufangen“, sagte er gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk. Das gelang dem deutschen Top-Fotografen, dessen Markenzeichen eine Baseball Cap, die er stets mit dem Schirm nach hinten trägt, ist, tatsächlich in herausragender Manier. In der Kategorie „Sport Allgemein Action“ gewann er beispielsweise mit dem Foto „Ü80“, das einen alten Speerwerfer zeigt. „Das ist ein wunderbares, altes Gesicht, das so viel erzählt“, sagte Fromm hinterher. Seine Bilder und die der Kollegen, darunter auch das Sportfoto des Jahres 2014 „Weltmeister“, geschossen von Reinaldo Coddou H. aus Berlin, wurden in der in der Ausgabe der Schweriner Volkszeitung vom 20. April exklusiv abgedruckt. Für zwei Tage sei die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns „der Nabel der deutschen Sportjournalisten“, wie die Zeitung in ihrem Aufmacher auf der Titelseite schrieb.

Schwerin war für zwei Tage, zwischen dem 20. Und 21. April, Tagungsort des Wahlkongresses des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Neben dem Wahlkongress, gab es eine spannende Diskussion zur Dopingopferproblematik mit Ines Geipel von der Deutschen Sporthilfe und Anno Hecker, Sport-Ressortleiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Hohen Besuch begrüßte VDS-Präsident Erich Laaser in den Räumen des NDR-Landesfunkhauses, wo der Kongress um Organisator André Keil, Vorsitzender des Sportjournalisten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern, stattfand. Gianni Merlo, renommierter Sportjournalist der La Gazzetta dello Sport und Präsident der AIPS (Association Internationale de la Presse Sportive), des Weltverbandes der Sportjournalisten, machte auf seiner Durchreise zu einem Kongress in Sotschi Halt und wohnte der VDS-Versammlung samt Gala-Abend für zwei Tage bei. „Ich freue mich, hier zu sein. Ich sehe den deutschen Sportjournalisten-Verband als sehr professionell geführten und starken Verband an“, erzählte der 68-jährige Italiener. Er machte die Vertreter aus den 21 Regionalverbänden während seiner Rede darauf aufmerksam, dass sich „unser Beruf im Wandel befindet und wir in Zukunft den Spagat zwischen Tradition und Neuen Medien meistern müssen.“

Der Journalist von morgen, so der AIPS-Präsident weiter, müsse die Bereiche Foto, Online, Video, Radio und Print vereinen. Das sei, gerade für die ältere Generation, nicht einfach. Trotzdem dürfe man nicht aufgeben. Er rief seine Kollegen dazu auf, weiter um die Zukunft des Journalismus zu kämpfen. Außerdem wies Merlo auf die hervorragende Nachwuchsarbeit im VDS hin. „Ihr habt großes Potenzial, der VDS steht wie kein zweiter Verband für den Nachwuchs.“ In Zukunft wolle Merlo Tagungen mit jungen Journalisten aus weltweiten Verbänden organisieren und für einen besseren Austausch sorgen. „Von uns älteren Journalisten können die jungen profitieren. Das müssen wir nutzen!“

Neben Merlo begrüßte Laaser einen weiteren Gast aus dem Ausland. Günter Pfeistlinger, Schatzmeister und Präsidiumsmitglied des österreichischen Verbandes „Sports Media Austria“, schaute in Schwerin vorbei.

 

PfeistVDS

 

SMA-Schatzmeister Günter PFEISTLINGER bei der Übermittlung der Grüße aus Österreich -

im Hintergrund VDS-Vizepräsident Hans-Joachim ZWINGMANN und als genießender Zuhörer

der wiedergewählte VDS-Präsident Erich LAASER (ganz rechts) 

 

In der nordostdeutschen Stadt wurde unter anderem das Präsidium des VDS neu gewählt. Unter dem Motto „Alles beim Alten“ fungierte Klaus Göntzsche aus Wuppertal in gewohnt kurzweiliger Manier als Wahlleiter. Nach Osnabrück und Mainz führte die westdeutsche Frohnatur nun schon zum dritten Mal durch die Wahlen des seit 1927 bestehenden Berufsverbandes für Sportjournalisten. Die Vertreter der 21 Regionalverbände wählten Erich Laaser einstimmig für zwei Jahre zum Präsidenten. „Ich bedanke mich für das Vertrauen. Es ist zwar nicht immer einfach, die nötige Balance zu finden, aber ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben“, sagte der 63-Jährige. Zu seinen Stellvertretern wurden Hans-Joachim Zwingmann (1. Vizepräsident) und Dr. Christoph Fischer (2. Vizepräsident) wiedergewählt. Ersterer wird im kommenden Jahr allerdings etwas kürzer treten und sich die Arbeit rund um die Nationalmannschaft im Rahmen der Akkreditierungen und Journalisten-Betreuung für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich mit Fischer teilen. Zum Schatzmeister wiedergewählt wurde Christoph Schumann, dem Erich Laaser liebevoll einen neuen Kosenamen gab: „Schatzi“. „Wir haben zwei Christophs im Präsidium. Das war mir zu kompliziert. Ab jetzt nenne ich dich Schatzi – das passt“, sagte Laaser. Als Beisitzer fungieren weiterhin Albert Mehl und Markus Gilliar. Kassenprüfer sind Thomas Wollscheid und neuerdings Arno Boes für Jürgen Ketelhake. Im Amt des Ehrenratsvorsitzenden wurde Walter Mirwald bestätigt.

Während der Tagung gab Ute Maag, Geschäftsführerin des VDS, anhand einer PowerPoint-Präsentation Einblicke in die Alterstrukturen der einzelnen Regionalverbände. Als „Sorgenkinder“ machte sie Westdeutschland, Frankfurt und Berlin-Brandenburg aus, wo annähernd 70 Prozent der Mitglieder über 50 Jahre alt sind. Als positive Beispiele brachte Maag München mit 24 Prozent Mitgliedern in der Altersgruppe der 18. bis 39-Jährigen und Sachsen mit fast 60 Prozent Mitgliedern unter 50 Jahren hervor. Insgesamt seien von 3.688 ausgewerteten Mitgliedern 60 Prozent älter als 50 Jahre. 38 Prozent sind zwischen 50 und 65 (1395), 22 Prozent sind über 65 (794). 927 Mitglieder sind zwischen 40 und 49 (25 Prozent) und 570 Mitglieder sind 18 bis 39 (15).

Bericht: Patrick Berger (VDS)

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